Müssen – Wollen – Können

12.04.2022

Fragen und Gedanken zu  Müssen-Wollen-Können

Anna Gutstein Müssen - Wollen - Können

Viele Fragen eröffnen sich mir und Fragen öffnen Türchen für das Weiterdenken.

Was ist es, was wir Müssen? Muss ich aufstehen? Muss ich …..????

Wo denke ich, dass ich müsste und es stimmt überhaupt nicht?

Wo mache ich aus einem Könnte ein Muss? Gibt es in mir Glaubenssätze, die das Machen?

Warum werden Kann-Sätze in Muss-Sätze verwandelt?

Wenn ich Muss-Sätze verwende, entsteht meistens sofort im Inneren ein Widerstand, der ein Tun verhindert.

Widerstand

Woher kommt dieser Widerstand? Meist kommt der Widerstand aus einer Zeit, in der ich noch sehr klein war, denn meine Erziehung hat jegliches Nein gebrochen, es durfte kein Widerstand sein. Alle mussten gehorchen, wenn nicht, gab es Konsequenzen.

Was dürfen wir? Dürfen wir alles? Unser Dürfen bekommt Grenzen gesetzt von unserem sozialen Umfeld, also vom Miteinander in unserer Gesellschaft das auf einer Ethik für das Leben aufbaut. Wenn du das Leben deiner Mitmenschen mit deinem Tun gefährdest, dann ist hier die Grenze für das Tun.

Was Will Ich? Meist wird das Wollen von tiefen Bedürfnissen hervorgerufen.

Wollen – Urbedürfnisse

Dieses Wollen, ich bezeichne es mal als URWOLLEN, wird ganz früh schon gebremst. Du kannst auf deine eigene Erziehung zurückblicken und wirst viel finden. Es hat sich nicht geändert, auch heute noch wird das Urwollen in der Erziehung unterbunden. Die Aufgabe von den Erziehenden wäre herauszufinden, welches UR-Bedürfnis hinter dem Wollen steckt. Manchmal lässt es sich ganz einfach durch Aufmerksamkeit und in den Arm nehmen stillen.  Aus Ungestillten Grundbedürfnissen und begrenztem Urwollen entstehen Emotionen wie Wut und Trauer um die wichtigsten zu benennen.

Habe ich die Kraft mein Wollen umzusetzen? Von was werde ich gebremst? Darf ich mein Wollen überhaupt umsetzen oder bin ich mit den Grenzen der Gesellschaft konfrontiert.

Konflikt zwischen Wollen und Dürfen

Wollen darfst du immer, nur Tun darfst du nicht immer! DAS ist der Konflikt, den Jeder mit sich ausmachen muss. Das passiert dauernd dieser Abgleich von Wollen und Nicht-Dürfen. (an der Ampel, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Winterreifen, Angurt Pflicht, Tickets bezahlen bei der MVG…) Es ist wichtig für jeden Menschen zu wissen, was er will, denn nur dann kann er für sich sorgen im Rahmen seines Umfeldes. Dazu gehört auch die Frage, will ich im Komfort in unserem Land leben? Nutze ich die Infrastruktur?

Meist kann ich die Umstände nicht ändern, sondern nur meinen Umgang damit.   

Wow, wo bringt mich das Hin, das Hinterfragen, noch tiefer?

In manchen Gesellschaftskreisen kommt das Argument, ich brauche nichts vom Staat. „Ich kann mich der sozialen Gesellschaft entziehen und aussteigen.“  Ich brauche die Gesellschaft nicht, kann ich im/vom Wald leben? Kann ich dann auch mit der Konsequenz leben? Oder fahre ich doch ins nächste Dorf oder Stadt und hole mir die Grundnahrungsmittel oder die ärztliche Hilfe und benutze die Straße, die Infrastruktur, um dahin zu kommen.

Gedanken von Anna