Musikunterricht in Zeiten von Corona
Tja, was soll ich da alles schreiben, soll ich mich beschweren, dass es schwer ist, dass es eine Herausforderung ist? Nein, das will ich nicht.
Es ist für alle Seiten eine Herausforderung am PC zu unterrichten, mit einem echt schlechten Sound, der auch noch jedes Mal von der Technik der Schüler bzw. am Nutzungsgrad des Netzes hängt.
Aber es hat uns auch etwas Positives gebracht. Die Schüler/innen haben gemerkt, dass sie vieles alleine schaffen.
Viele Schüler/innen haben dadurch erst wirklich Notenlesen gelernt. Aber auch ein Warten können auf den Anderen, ein Zuhören ohne hineinzuspielen.
Natürlich ist das Miteinander spielen, Musikmachen wirklich total weggefallen, weil mit unseren einfachen technischen Mitteln, das eben nicht geht.
Und trotzdem haben alle diese Herausforderung angenommen, Danke an alle, an die Schüler/innen, an die Eltern, an meinen technischen Support (meinen Sohn und meinen Freund); alle wurden eingespannt, um den Sound und die Technik dazu zu optimieren.
So kann ich jetzt den Unterricht, falls es einzelne Quarantänen gibt auch online abhalten und wir bleiben dadurch in Kontakt.
Manche Schüler/innen haben den Wert der Technik erkannt und benutzen das Handy jetzt auch als Aufnahmegerät, als Metronom, als Stimmgerät. Es gibt so viele nützliche Apps für Musiker, ich kenne noch nicht alle.
Wir haben alle gelernt, dass es auch ohne viele Termine geht im Leben, vielleicht auch dass das strikte durchorganisieren von Zeit Freiräume nimmt, die für unser kreatives tun, wichtig sind. Gönnen wir uns mehr Zeit, ohne etwas tun zu müssen. Das wünsche ich mir und auch Euch.
Ihre Anna-Luise Gutstein